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Beeindruckend, wie Basilius gleich zu Beginn seiner Fastenrede aufmuntert: „Zeigen wir uns daher für die kommenden (Fasten-)Tage, wie wir gelehrt sind, nicht niedergeschlagen, sondern fröhlich gestimmt, wie es Heiligen ziemt. Kein Mutloser wird bekränzt, kein Trauriger errichtet Siegeszeichen. Sei nicht niedergeschlagen, da du ja geheilt wirst.“
 
Fasten ist also nach Basilius ein freudiges Ereignis, wie für die Moslems später der Ramadan:
„Übrigens gewährt auch das Fasten Veranlassung zur Freude. Denn wie der Durst das Getränk versüßt und der Hunger das Mahl würzt, so erheitert das Fasten den Genuss der Speisen. Indem es sich nämlich mitten zwischen den ununterbrochenen Genuss köstlicher Speisen stellt und diesen abschneidet, wird es bewirken, dass das Verlangen darnach wie neu vorkommt. Willst du dir daher einen wohlschmeckenden Tisch bereiten, so unterwirf dich der Abwechslung des Fastens.“ (Kap. 8)
 
Aber es ist auch eine Zeit der Ruhe und des Friedens:
„Kein Tier beklagt seinen Tod, es wird kein Blut vergossen, kein Todesurteil gegen die Tiere gesprochen von dem unerbittlichen Bauche. Es ruht das Messer der Metzger, der Tisch begnügt sich mit dem, was die Natur spendet. (...)
Gönne Ruhe deinem Koch, gib Erholung deinem Tafeldecker, stelle still die Hand des Mundschenks, es ruhe auch einmal der Kuchen- und Pastetenbäcker. Auch das Haus ruhe einmal von dem ewigen Getümmel, von Rauch und Dampf, von den Auf- und Ablaufenden, die dem Bauche wie einem unerbittlichen Tyrannen dienen. Es geben doch wohl auch die Steuereintreiber ihren Untergebenen einige freie Zeit; so möge dann auch der Bauch dem Munde einige Ruhe gönnen und mit uns auf fünf Tage Waffenstillstand schließen, er, der da immer fordert und nie zufrieden ist, der heute empfängt und es morgen nicht mehr weiß. Wenn er voll ist, philosophiert er über die Enthaltsamkeit; ist er leer, denkt er nicht mehr an die Lehren.“ (Kap. 7)

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