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Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts war Arnica montana so beliebt, dass die Pflanze „karrenweise aus den Mittelgebirgen in die Apotheken gebracht wurde“, wie der große Pflanzenkenner Johann Wolfgang von Goethe berichtet, der die Arnika besonders schätzte. Der Korbblütler (Asteraceae) wäre damals beinahe ausgerottet worden. Er ist auch heute noch vom Aussterben bedroht und wurde deshalb unter Naturschutz gestellt.

Im letzten Jahrzehnt ist es allerdings gelungen, die Pflanze für einen ertragreichen Feldanbau heranzuzüchten, so dass sie wieder arzneilich genutzt werden kann, ohne den Bestand zu gefährden.

Die älteste Nachricht für einen medizinischen Gebrauch der Pflanze findet sich bei Hildegard von Bingen: Unter dem Namen „Wuntwurz“ widmet sie in der Physica ein eigenes Kapitel und empfiehlt die Pflanze als Wundkraut, besonders nach Stürzen.

In der Kräuterheilkunde werden die sonnenförmigen Blüten verwendet. Sie enthalten ein komplexes Gemisch von Inhaltsstoffen (u. a. Bitterstoffe, Flavonoide und Anteile ätherischen Öls). Äußerlich angewandt können Zubereitungen aus Arnikablüten Schwellungen und Schmerzen nach stumpfen Verletzungen lindern; antimikrobielle Effekte sind vor allem aus Laboruntersuchungen bekannt.

Arnikablüten werden in der Phytotherapie äußerlich bei Prellungen, Zerrungen, Quetschungen, Verstauchungen und lokalisierter Muskelzerrung angewendet; außerdem zur Linderung lokaler Entzündungen nach Insektenstichen sowie bei kleinen Furunkeln. In der Homöopathie werden Arnica‑Präparate unabhängig davon eingesetzt.

Arnikablüten werden meist als Salben oder Gele angeboten; möglich sind auch Umschläge mit verdünnter Tinktur. Wichtig: Nicht auf verletzter Haut anwenden, nicht an Augen oder Schleimhäuten; bei bekannter Asteraceae‑Allergie meiden.

Ganz selten wurde historisch auch die Wurzel genutzt. Diese Nutzung geht auf ein Missverständnis bei Pietro Andrea Matthioli zurück, der das antike „Alisma“ fälschlich als Arnica montana deutete. Gemeint war jedoch Alisma plantago‑aquatica (Froschlöffel/Wasserfeder).

Literatur:
Johannes G. Mayer, Bernhard Uehleke, Pater Kilian Saum: „Handbuch der Klosterheilkunde“, ZS-Verlag München, S. 48-49.

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