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Medizinnobelpreis für die Erforschung von Artemisia annua, dem Einjährigen Beifuß: Youyou Tu entdeckte 1971 den Wirkstoff Artemisinin in der Pflanze und erkannte ebenso dessen großes Potenzial zur Bekämpfung von Malaria.

Bis in die 1960er hatte man versucht, den Erreger von Malaria mit Chloroquine oder Quinine (Bitterstoffe in Tonic Water) zu bekämpfen - mehr oder weniger erfolglos. Youyou Tu erforschte mehrere traditionelle Mittel, bis sie beim Einjährigen Beifuß fündig wurde. Artemisinin erwies sich als hoch wirksam und wird mittlerweile in mehreren hundert Millionen Dosen jährlich verabreicht.

Angebaut wird die Pflanze vorrangig in China und auf Madagaskar, verarbeitet wird der Stoff weltweit. Damit das fertige Arzneimittel trotz eines langwierigen Herstellungsprozesses über 14 Monate dennoch in die armen Regionen der Subsahara-Staaten gelangen kann, verzichten die Hersteller auf Profit. Zusätzliche Unterstützung kommt von Stiftungen.

Auch die beiden anderen Preisträger in diesem Jahr haben Naturstoffe erforscht: Sie entdeckten die Avermectine des Strahlenpilzes, die heute gegen Infektionen durch Fadenwürmer eingesetzt werden.

Besonders gefällt uns der Schluss der Meldung von "Zeit Online":
"Im traditionellen Kräuterwissen und der Entdeckung neuer Pilzarten steckt jede Menge Potenzial. Und zwar für ganz harte Wissenschaft."

Ähnlich macht auch die "NZZ" auf:
"Die Natur war schon von jeher eine Fundgrube für Arzneimittel. Als Tee, Kompresse oder direkt gekaut linderten Pflanzen schon in vergangenen Jahrhunderten Entzündungen, Übelkeit, Fieber oder andere Leiden."

Zu den beiden Artikeln:
http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2015-10/medizin-nobelpreis-william-campbell-satoshi-omura-youyou-tu-malaria
http://www.nzz.ch/wissenschaft/medizin/medikamente-ohne-profit-1.18624904

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