Der Eibisch - auch (Weiße) Malve oder Weiße Pappel genannt – gehört zu den Malvengewächsen (Malvaceae). In der Klostermedizin und weit darüber hinaus gehörte „Althaea“, so der alte Name, zu den wichtigsten Arzneipflanzen überhaupt. Besonders die Chirurgen des Mittelalters und der frühen Neuzeit konnten auf die „Pappelsalbe“ (Dialthaea) bei der Wundheilung kaum verzichten. Die Salbe wurde aber auch sehr häufig bei inneren Leiden eingesetzt.
Der Eibisch ist eine Staude, die bis zu eineinhalb Metern hoch werden kann. Die Heimat der Pflanze erstreckt sich über ganz Europa und bis ins westliche Asien hinein. Heute ist sie in Westeuropa nur noch selten als Wildpflanze zu finden, deshalb stehen die wilden Populationen unter Naturschutz. In Osteuropa und in Belgien wird der Eibisch in Kulturen angebaut.
Für die Zubereitung eines Eibischtees werden zwar auch die Blüten und Blätter der Pflanze verwendet, vorwiegend wird jedoch ihre Wurzel eingesetzt. Diese hat einen sehr hohen Anteil an Polysacchariden (bis zu 20 Prozent). Es handelt sich um langkettige Zuckermoleküle, die als Schleimstoffe bezeichnet werden. Daneben enthält die Wurzel auch viel Stärke.
Bei den Blüten und Blättern beträgt der Anteil an Schleimstoffen zwar nur 6 bis 10 Prozent, der Eibischbllüten- und Blatt-Tee ist allerdings etwas angenehmer im Geschmack.
Die Schleimstoffe lindern Reizungen und schützen die Schleimhäute im Mund- und Rachenraum sowie im Magen.
Eibisch wird deshalb bei Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenraum, wie sie in Erkältungszeiten häufig vorkommen, eingesetzt. Sie lindern die Reizungen und den damit verbundenen trockenen Reizhusten.
Daneben kann Eibischwurzel auch bei leichten Magenschleimhautentzündungen hilfreich sein.
In der Erfahrungsheilkunde wird Eibischwurzel auch äußerlich bei Entzündungen und Verbrennungen der Haut verwendet.
Bei der Anwendung als Tee sind zwei Dinge zu beachten:
zum einen müssen sowohl Blätter und Blüten als auch die Wurzel in kaltem Wasser angesetzt werden. Vor dem Einnehmen wird der Ansatz auf angenehme Trinktemperatur erwärmt. Zu starkes Erhitzen würde die Schleimstoffe teilweise zerstören. Wegen der Gefahr einer Keimbildung im Kaltansatz soll die Zubereitung täglich frisch angesetzt werden.
Zum andern sollte der Tee langsam in kleinen Schlucken getrunken werden, die Flüssigkeit soll dabei möglichst lange im Mund bleiben.