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Baldrian wird spätestens seit der Antike als Arzneipflanze genutzt, allerdings mit ganz anderen Anwendungen als heute: etwa bei Erkrankungen der Atemwege wie Husten und Asthma oder bei Blähungen und Wunden, schließlich sogar gegen die Pest.

Allerdings nutzte man in der Antike eine andere Art der Baldriangewächse (Valerianaceae): den „Großen Baldrian“ (Valeriana Phu).

Das erste Zeugnis für die heutige Verwendung kommt aus der Klostermedizin. In einer Handschrift aus dem späten 9. Jahrhundert heißt es: „Bei übermäßiger Schlaflosigkeit sorgt er für den entsprechenden Schlaf, er befreit von Erschöpfung, nimmt die Trägheit“. Dem Mittel wurde offensichtlich eine ausgleichende Wirkung zugesprochen.

Erst im 18. Jahrundert wird dann von einer beruhigenden und krampflösenden Wirkung der Baldrianwurzel gesprochen. Die Wirkung wird auf die Sesquiterpene zurückgeführt, die im ätherischen Öl zu finden sind.

In der Phytotherapie wird ausschließlich die Wurzel des Baldrians verwendet, die einen süßlich-strengen Duft verbreitet, der Katzen anzieht; deshalb heißt die Pflanze auch Katzenwurz.

Stoffe der Baldrianwurzel binden an Rezeptoren des Botenstoffs Adenosin, der müde macht. Adenosin ist unser „Drehzahlbegrenzer“: je aktiver der Mensch ist, desto mehr Adenosin wird ausgeschüttet. Dieser Stoff macht müde, so dass der Mensch gezwungen ist, sich nach der Anstrengung auszuruhen. Nach der Einnahme eines Baldrianextrakts schläft der Mensch also besser ein.

Baldrian wird in der Regel zusammen mit anderen Arzneipflanzen – etwa mit Hopfen – für eine verbesserte Nachtruhe gegeben.

Der Baldrian-Tee muss, wenn er seine volle Wirksamkeit entfalten soll, speziell zubereitet werden: die zerkleinerten Wurzelstücke kommen in 300 ml kaltes Wasser, dort können sie bis zu einem halben Tag ziehen. Vor Gebrauch den Ansatz kurz zum Sieden erhitzen und nach dem Abseihen trinken (1/2 Stunde vor dem Schlafengehen, evtl. auch über den Tag verteilt zusätzlich 2 bis 3 mal 1 Tasse).

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