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Bevor der Tee vor etwa 1.500 Jahren als Genussmittel in Gebrauch kam, wurde er in China lange Zeit ausschließlich als Arznei genutzt. Heute werden die gesundheitlichen Vorzüge vor allem des Grünen Tees wiederentdeckt. Grüntee und Schwarztee stammen von der selben Pflanze, sie unterscheiden sich jedoch in der Verarbeitung nach der Ernte.

Grüner Tee - Camellia sinensisFür den Schwarztee werden die verwelkenden Blätter zerkleinert, sie oxidieren und werden braun. Bei dieser Fermentierung verändern sich die Inhaltsstoffe teilweise. Für den Grüntee werden die frisch geernteten Blätter gedämpft oder ganz kurz auf Blechen erhitzt; damit wird die Fermentierung verhindert und es bleiben mehr der ursprünglichen Inhaltsstoffe der Teepflanze erhalten - deshalb schmeckt Grüner Tee bitterer.

Die arzneilich wichtigsten Inhaltsstoffe des Grüntees sind die Polyphenole, daneben sind auch reichlich freie Flavonole vorhanden. Hauptkomponente der Polyphenole ist Epigallocatechingallat (EGCG), eine Substanz, die beim schwarzen Tee durch die Fermentierung weitgehend verloren geht.

Jüngste Untersuchungen haben ergeben, dass EGCG die Bildung mutmaßlich schädlicher Eiweißablagerungen (Plaques) reduzieren kann. Dies könnte dazu beitragen, der Entstehung von schweren Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson u. a. entgegenzuwirken.

Polyphenole haben einen antioxidativen Effekt und wirken als Radikalfänger. Freie Radikale können durch Oxidation zu Zellschädigung führen und Krebs oder Herz-/Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. Ob deshalb auch dem Grüntee eine protektive Wirkung gegen Krebs zugesprochen werden kann, ist nach dem derzeitigen Wissensstand noch nicht ganz geklärt.

Bei der Teezubereitung ist folgendes zu beachten: um die wertvollen Polyphenole zu erhalten, sollte Grüntee nur mit 60-70 Grad heißem Wasser aufgebrüht werden (dafür nach dem Kochenlassen des Wassers fünf bis sechs Minuten warten, erst dann den Tee damit übergießen).

Für eine medizinische Wirkung sollten allerdings wenigstens vier Tassen Grüntee täglich getrunken werden. Dies könnte für Menschen mit empfindlichen Geschmacks- und Magennerven Probleme bereiten. Hier könnten Kapseln mit Grüntee eine Alternative sein, zumal hier eine feste Dosierung garantiert ist.

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