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Abgesehen von den sogenannten Chorherren (wie den Augustinerchorherren und Prämonstratensern) verpflichtet sich jeder Mönch und jede Nonne im Gelübde, keinen Besitz anzustreben, also in „Armut“ zu leben.
 
Deshalb gehört es zur grundsätzlichen Einstellung des Mönchs, sich aus der Schöpfung nur das zu nehmen, was er wirklich zum Leben braucht. Alles was überflüssig ist, gilt als Ballast und soll deshalb abgeworfen werden. Dies kann man natürlich auch auf „überflüssige Pfunde“ beziehen, die heute viele Menschen in der westlichen Zivilisation mit sich herumtragen. Ursprünglich spielten „Gewichtsprobleme“ beim Fasten nur eine ganz untergeordnete Rolle.
 
Einer der wichtigsten Aspekte ist der Versuch, die Wünsche und Aktivitäten des Körpers zu reduzieren, bzw. für eine gewisse Zeit ganz abzuschalten, und zwar zu dem Zweck, die Konzentration auf den Geist zu fördern.
 
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Gedanke der inneren Reinigung, die durch das Fasten bewirkt werden soll. Er spielte gerade auch für Mahatma Gandhi eine große Rolle.
 
Diese Vorstellung findet sich schon bei den Urvölkern.
Auch die eben erwähnten Chorherren fasteten wie die strengeren Orden. So war für die Prämonstratenser im Mittelalter die Zeit vom 14. September, dem Fest der Kreuzerhöhung, bis zum Osterfest eine Zeit des Fastens.
 
In dieser Zeit, die immerhin das gesamte Winterhalbjahr umfasste, gab es nur eine richtige Mahlzeit um die Mittagszeit herum. Zu Abend wurde ein Getränk gereicht, ein Frühstück war lediglich für Greise und Kinder vorgesehen. Dazu gab es keine Fleischgerichte, in der eigentlichen Fastenzeit von Aschermittwoch bis Ostern verzichtete man sogar auf Milchspeisen. Das Essen bestand aus Getreidebrei, Gemüse, Obst und ab und zu ein wenig Fisch. Fleisch von anderen Tieren war ausschließlich der Krankenabteilung vorbehalten.

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