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Wir müssen heute natürlich noch an Frau Dr. med. Dorothea Christiane Erxleben erinnern, geboren am 13. November 1715.
Wie ihr Bruder Christian erhielt sie vom Vater eine medizinische Ausbildung. Sie assistierte ihrem Vater und vertrat ihn gelegentlich sogar in der Praxis, ein Studium der Medizin blieb ihr jedoch aufgrund des damals herrschenden gesellschaftlichen Konsens zur Frauenbildung verwehrt.

König Friedrich II. von Preußen wies schließlich die Universität Halle an, Dorothea Erxleben zur Promotion zuzulassen.
Diese Möglichkeit nahm sie nicht sofort an, sondern praktizierte auch ohne universitäre Ausbildung oder einen Titel.
Der Häme seitens der männlichen Kollegen begegnete sie 1742 mit der Schrift "Gründliche Untersuchung der Ursachen, die das weibliche Geschlecht vom Studiren abhalten".
Ihre Dissertation unter dem Titel "Academische Abhandlung von der gar zu geschwinden und angenehmen, aber deswegen öfters unsichern Heilung der Krankheiten" reichte sie erst 1754 ein, zunächst in lateinischer Sprache. 1755 folgten die deutsche Übersetzung und das Promotionsexamen: Dorothea Erxleben wurde die erste promovierte Ärztin im deutschsprachigen Gebiet.
Danach führte sie weiterhin ein Leben als Hausfrau, Mutter und Ärztin. Sie starb am 13. Juni 1762.

Der Zugang zum Studium unter gleichen Voraussetzungen blieb Frauen noch bis ins 20. Jahrhundert verwehrt, es existierten jedoch diverse Ausnahmeregelungen ab dem 19. Jahrhundert.
In Antike und Mittelalter war das völlig anders gewesen: Obschon eher unüblich, konnten Frauen in Ägypten, Griechenland und Rom durchaus als Gelehrte hohes Ansehen genießen. Für das Mittelalter sind mehrere Dutzend Frauen überliefert, die an der Medizinschule von Salerno lernten oder lehrten. Die berühmteste von ihnen war Trota von Salerno, die um 1100 eine wegweisende Frauenheilkunde verfasste.

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