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Die Erde wurde nicht für eine Scheibe gehalten

Die Erde war für die Nonnen und Mönche – wie für alle halbwegs gebildeten Menschen im Mittelalter – keine Scheibe, sondern eine Kugel. Dies ist zum Beispiel bei Hildegard von Bingen in ‚De operatione dei’ und in ‚Causae et curae’ nachzulesen und sogar einigen Zeichnungen des Hildegard-Codex zu entnehmen. Ganz abgesehen davon galt damals das aristotelische Weltbild in der Physik, und demnach hat die Erde, wie alle Planeten, eine kugelförmige Gestalt. Man darf gespannt sein, wann der Unsinn, dass die Menschen im Mittelalter glaubten, die Welt sei eine Scheibe, aus den Schulbüchern verschwindet.

 

Hexen und Kräuterfrauen

In der Epoche der Klostermedizin (im frühen und hohen Mittelalter) wurde niemand wegen seines Wissens über Heilkräuter verbrannt. Der Glaube an Hexen stand zeitweise sogar unter Strafe! Vermutlich gab es zu keiner Zeit eine systematische Verfolgung der Kräuterfrauen. Die massenhaften Hinrichtungen in der frühen Neuzeit (vor allem in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts) wurden mit der absurden Anschuldigung begründet, dass die angeklagten Frauen im Bund mit dem Teufel stünden bzw. sogar sexuellen Kontakt mit ihm gehabt hätten.

 

Hildegard von Bingen

Hildegard ist keine typische Vertreterin der Klostermedizin, sondern die große Ausnahme: ihre medizinischen Schriften sind zwar wie ihre Visionen hochinteressant, fanden aber im Mittelalter nur wenig Beachtung. Viel bekannter war damals ein Lehrgedicht des Odo Magdunensis: ‚De viribus herbarum’, besser bekannt als ‚Macer floridus’. Der ‚Macer’ war das meistgelesene Werk der Klostermedizin im Mittelalter.

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