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Der Hinduismus ist keine Religion, wie etwa das Christentum, Hindus sind Inder, die weder Buddhisten noch Mohammedaner, weder Sikhs noch Christen sind. Hinduismus bezeichnet die indische Religiosität, zu der aber eigentlich auch der Buddhismus, der Sikhismus und weitere Formen wie der Jainismus gehören.

In den indischen Religionsformen hat das kollektive Fasten keinen großen Stellenwert, wohl aber das individuelle. Der Hinduismus kennt einen allgemeinen Fasttag nur am Tag vor dem Geburtstag Krishnas. Ansonsten gehört das Fasten in bestimmte Lebensstadien des Einzelnen. Der Hinduismus teilt das Leben in vier Stadien auf:

1. Der Schüler, der zu einem Meister geht und zurückgezogen im Ashram lebt, um zu meditieren und religiöse Studien (Brahma Gitta) zu betreiben. Dieser Lebensabschnitt ist von Enthaltsamkeit geprägt.

2. Durch Heirat kommt der Hindu in die 2. Lebensphase, die dem weltlichen Erfolg, Familie, Reichtum und Wohlergehen gewidmet ist. Hier muss er seine Pflicht gegenüber der Gesellschaft erfüllen.

3. Die Einsiedlerphase beginnt mit der Geburt des ersten Enkelsohns. In dieser Übergangsphase zum Entsager stehen Meditation und Studium im Vordergrund.

4. Der Entsager verzichtet auf die weltlichen Bedürfnisse, er führt ein mönchisches Leben.

Der letzte Lebensabschnitt ist ganz dem Weg zu Erkenntnis gewidmet. Durch Askese und Joga soll das höchste Lebensziel, die Moksha erreicht werden. Die Moksha stellt den Zustand der Befreiung aus dem Zyklus von Tod und Wiedergeburt dar.

Die jungen Mädchen fasten fünf Tage in den Sommermonaten, um für Fruchtbarkeit und einen guten Mann zu bitten. Fasten bedeutet dabei, nur eine Getreidespeise - Reis oder Weizen - ohne Salz und Gewürze zu sich zunehmen. 

Generell ist das Leben eines orthodoxen Hindus immer von Disziplin gekennzeichnet, der Höhepunkt dabei ist die vierte Phase. Es gibt Zeiten des völligen Verzichts auf  Nahrung oder Zeiten der Abstinenz, also des Verzichts auf bestimmte Nahrungsmittel sowie Gewürze und Salz. Vetegetarismus ist geradezu selbstverständlich.

Das beste Beispiel für das Fasten aus der Sicht eines Hindus gab Mahatma Gandhi (1869-1948).

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